Investor
Relations schaffen
bessere
Voraussetzungen für
einen Börsengang,
Wertpapier-Emissionen
aller Art,
Kapitalerhöhungen
und Übernahmen
anderer Unternehmen
durch Aktientausch.
Sie sind zu einem
festen Bestandteil
in der
Kommunikationspolitik
der Unternehmen
geworden. Bis zu 15
Prozent des
Börsenwerts eines
Unternehmens werden
nach Schätzungen von
Experten durch
kommunikative
Faktoren geprägt.
Börsennotierte
Unternehmen stehen
im Rampenlicht.
Aktionäre haben als
Eigentümer Anspruch
auf umfassende
Auskunft, und auch
das Gesetz erlegt
den Unternehmen
umfangreiche
Publizitätspflichten
auf. Außenstehende
Kapitalgeber,
Analysten oder
Journalisten können
ein Unternehmen
nicht so gut kennen
wie deren Manager.
Daher benötigen sie
möglichst viele
Informationen, um
die Zukunft eines
Unternehmens, die
Fantasie, die in
einer Aktie steckt,
besser einschätzen
zu können. Ist ein
Unternehmen nicht in
der Lage, eine
überzeugende
Transparenz
herzustellen, droht
ihm Kapitalentzug.
Für die
Aktiengesellschaften
ist es daher
wichtig, wie sie mit
der Financial
Community
kommunizieren. Die
Finanzmärkte
reagieren
hypersensibel,
oftmals übertrieben:
auf
Negativ-Meldungen
verschnupft, auf
positive Nachrichten
schnell euphorisch.
Abbildung 1:
Zielgruppen der
Investor Relations

Kennzahlen,
Strategie und
Visionen
REITs schütten den
größten Teil ihrer
Gewinne an die
Anteilseigner aus.
Damit geben sie der
Gattung „Aktie" ein
Argument, sich als
Dividendenpapiere zu
bezeichnen. In den
Mittelpunkt der
Investor Relations
rücken wieder Themen
wie
Kurs-Gewinn-Verhältnis,
Rendite und
Substanz. Die wohl
wesentlichsten
Kennzahlen zur
Bewertung von
Immobilien-AGs und
REITs sind Cashflow
und Net Asset Value.
Diese Kennzahlen
gilt es in den
unternehmensspezifischen
Kontext einzuordnen:
Von der Financial
Community ebenso
gefragt sind
Visionen,
Strategien,
prägnante Aussagen -
kurz: die Grunddaten
und die Equity Story
des Unternehmens.
Dazu bedarf es
Darstellungen der
Marktstruktur und
der Marktposition
sowie des Produkt-
und
Dienstleistungsangebots.
Zusammen mit
Erläuterungen der
Bilanz und der
Gewinn- und
Verlustrechnung,
weiteren Kennzahlen
und
Hintergrundinformationen
zu aktuellen
Entwicklungen bilden
diese die
vergangenheits- und
gegenwartsbezogene
Präsentation des
Unternehmens. Dem
Investor können mit
Hilfe von Prognosen
- beispielsweise
über das erwartete
Marktwachstum - und
deren
Einflussfaktoren
qualitative und
quantitative
Unternehmensziele
kommuniziert und die
geplante
Unternehmensstrategie
in diesen Szenarien
verdeutlicht werden.
Goldene
IR-Regeln
Immer mehr
gesetzliche Vorgaben
regulieren und
standardisieren das
Umfeld für Investor
Relations. Im Januar
2007 ist zum
Beispiel das
Transparenzrichtlinien-Umsetzungsgesetz
(TUG) in Kraft
getreten. Es stellt
an
Wertpapier-Emittenten
umfassende und
europaweite
Transparenzanforderungen
für die
Veröffentlichung von
Kapitalmarktinformationen.
Viele derartiger
Gesetze müssen
befolgt, freiwillige
„Goldene Regeln" der
Kapitalmarktkommunikation
sollten beachtet
werden:
-
Wesentlichkeit
- Es
sollten nur
Informationen
veröffentlicht
werden, die mit
der
Geschäftstätigkeit
oder dem
Geschäftserfolg
eines
Unternehmens in
Zusammenhang
stehen.
-
Vollständigkeit
- Um
das Unternehmen
selbstständig
und
unbeeinflusst
einschätzen zu
können, erwarten
Investoren eine
sachlich
richtige,
vollständige und
faire
Informationsversorgung.
Das bedeutet
nicht die
komplette
Offenlegung
aller
Unternehmensdaten,
denn jedes
Unternehmen hat
berechtigte
Geheimhaltungsinteressen,
wie zum Beispiel
über bestimmte
Produktneuentwicklungen,
Märkte oder
Strategien.
-
Zukunftsorientiertheit
- Neben
der Rechenschaft
über die
Tätigkeit in der
Vergangenheit
interessieren
sich die
Investoren vor
allem für deren
Auswirkungen auf
den zukünftigen
Geschäftserfolg.
-
Regelmäßigkeit/Kontinuität
- Für
die Überlassung
seines Kapitals
erwartet der
Investor
regelmäßige
Informationen in
gleichbleibender
Quantität und
Qualität, auch
in Krisenzeiten.
-
Ehrlichkeit und
Glaubwürdigkeit
- Die
Sprichwörter
„Wes' Brot ich
ess', des' Lied
ich sing" und
„Wer einmal
lügt, dem glaubt
man nicht"
drücken sehr gut
den Balanceakt
der Investor
Relations aus.
Alle
vermittelten
Informationen
sollten der
Wahrheit
entsprechen und
nicht
übertrieben
dargestellt
werden.
Andernfalls
drohen die
Kapitalmärkte
mit Sanktionen
und es entsteht
ein Krisenfall.
-
Gleichbehandlung
- alle
Informationsempfänger
sollten gleich
behandelt
werden, zeitlich
wie inhaltlich,
insbesondere um
nicht mit dem
Verbot der
Weitergabe von
Insiderinformationen
im
Wertpapierhandelsgesetz
in Konflikt zu
geraten.
-
Zielgruppenfokussierung
-
Investoren sind
an anderen
Informationen
interessiert,
als
beispielsweise
Kunden. Sie
interessieren
sich weniger für
die genaue
Funktionsweise
eines neuen
Produkts,
sondern mehr für
den zu
erwartenden
Verkaufserfolg.
Daher sollten
die
Informationen
kapitalmarktspezifisch,
einfach und
verständlich
aufbereitet
sein.
-
Zeitnähe der
Information
- Nur
aktuelle
Informationen
aus erster Hand
sind für
Investoren
interessant.
-
Wirtschaftlichkeit
-
Die
Kommunikationskosten
sollten sowohl
im Interesse des
Unternehmens als
auch im
Interesse der
Investoren
möglichst gering
gehalten werden
und sich an
Kosten-/Nutzenabwägungen
orientieren.
-
One
company, one
voice -
Die
Unternehmensvertreter
sollten die
Finanz- und
Unternehmenskommunikation
immer
untereinander
abstimmen, damit
eine kohärente
Gesamtkommunikation
sichergestellt
ist und das
Unternehmen ein
einheitliches
Erscheinungsbild
abgibt.
Fazit
Investor Relations
haben in den letzten
Jahren ständig an
Bedeutung und
Interesse gewonnen.
Inzwischen sind sie
zu einer Conditio
sine qua non einer
modernen
Aktiengesellschaft
geworden. Jedes
börsennotierte
Unternehmen - sei es
eine herkömmliche
Aktiengesellschaft,
eine Immobilien-AG
oder ein REIT - wird
seine
Finanzkommunikation
professionalisieren,
um im Wettbewerb um
das Kapital der
Investoren nicht in
eine schlechtere
Ausgangsposition zu
geraten.
Voraussetzung für
den Erfolg der
Investor Relations
ist die
Bereitschaft,
proaktiv und
transparent zu
kommunizieren.